Rund 25 Vogelfreunde wollten am Mittwoch, den 8. März erfahren, was denn da so zwitschert und singt.
Der LBV-Aktive und Vogelexperte Gerd Andres vermittelte in seinem Vortrag das ganze Handwerkszeug, um unsere heimischen Singvögel richtig zu erkennen. Dabei ging er auf Themen wie Ausüstung und
Verhaltensregeln ebenso ein wie auf die Systematik der Vögel sowie wichtige Fachbegriffe.
Anregend und unterhaltsam wurden die Zuhörer an die Ornithologie herangeführt. Erste Bestimmungshilfen sind dabei die Silhouette bzw. die Gestalt des Vogels, sein Verhalten und seine Nahrung.
Dazu stellte Gerd Andres einige Beispiele vor wie den Haussperling bzw. Spatz: An seinem kräftigen Schnabel ist er als Körnerfresser zu erkennen, wodurch man mithilfe eines Bestimmungsbuchs
schnell bei den Sperlingen landet.
Die 30 häufigsten Singvögel wurden anschaulich anhand von Bildern und Informationen präsentiert; 15 von ihnen auch anhand des Gesangs oder des Rufs. Der Vortrag war zugleich eine Einstimmung auf
die drei kommenden Vogelstimmenwanderungen, von denen die erste bereits nächste Woche stattfindet (am 15. März). "Nach diesen drei Abenden kennen Sie alle diese 15 Vögel!", versicherte Gerd
Andres den Anwesenden.
Es geht dabei um wahre Meister ihres Fachs: Der winzige Zaunkönig kann beispielsweise mit seinem Gesang eine Lautstärke von 90 dB erreichen, was mit einem LKW vergleichbar ist. Er baut seiner
Auserwählten mehrere Nester, von denen sie sich schließlich eins aussuchen darf. Die Stare, die zurzeit vielerorts in Trupps unterwegs sind, können andere Vögel hervorragend nachahmen.
Gerd Andres zeigte den Zuhörern, dass im Vogelreich längst nicht nur gesungen wird, sondern gerufen, gespottet, geschnurrt und gezirpt. Auch Instrumentallaute wie das Klappern der Störche, der
wummernde Sturzflug einer Bekassine oder das Trommeln eines Spechts sind unter Vögeln nicht ungewöhnlich.
Durch Anekdoten, Merksätze und eine Menge weiterer Tipps waren nach dem Vortrag viele Fragen beantwortet, bei den Besuchern das Interesse geweckt und der Einstieg in die Hobby-Ornithologie
erleichtert.
Wer sich nun früh morgens von den schönsten Melodien wecken lassen und dabei wissen möchte, wie lange es noch bis zum Sonnenaufgang dauert, kann dies hier mithilfe der Vogeluhr lernen. Jede Vogelart hat ihren eigenen Auftritt und weiß selbst genau,
wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Für alle Interessierten (auch diejenigen, die lieber länger schlafen) wird Gerd Andres kommenden Mittwoch, am 15.3. um 18 Uhr im Park Schönbusch die erste Vogelstimmenwanderung anbieten.
März 2017, Fotos: Richard Kalkbrenner, Text: Judith Henkel