Die auf den Lichtungen liegenden Baumriesen reichen je nach Lebensjahren und Stammumfang bis zur Hüfte oder sogar bis zur Schulter des Betrachters. Zwischen 70 und 100 Jahre dauert der gesamte
Zerfall einer Eiche. Eine Buche ist dagegen schon nach ca. 30 Jahren abgebaut. Totholz stellt ein wichtiges Ökosystem für Insekten, Gliedertiere, Pilze und Bakterien dar. Käfer legen ihre Eier in
der Rinde bzw. in Holzspalten ab und die Larven ernähren sich über Jahre vom Mulm, einem organisches Abbaumaterial, bis sie sich verpuppen. Die engerlingsartige Larve des größten Käfers
Deutschlands, dem Hirschkäfer, benötigen drei bis fünf, manchmal auch bis zu acht Jahre für ihre Entwicklung und kann dann bis zu 11 Zentimeter lang werden.
Entstanden ist dieser lichte Eichenwald des Rohrbergs mit bis zu 800 Jahre alten Bäumen während der letzten Warmzeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert. Die jagd-vernarrten Fürsten des 18.
Jahrhunderts, die Eicheln als Wildtiernahrung nutzten, gaben den auch schon zur damaligen Zeit wertvollen Traubeneichen mit ihren hohen geraden Stämmen Bestandsschutz. Erst vor hundert Jahren
wurde der Rohrberg gemeinsam mit zwei weiteren, ähnlich kleinen Arealen 1928 unter Schutz gestellt und ist damit Bayerns ältestes Naturschutzgebiet.
Der LBV bietet am 21. Oktober eine weitere Totholzführung mit dem Schwerpunkt Pilze in den anderen Teil dieses Naturschutzgebiets (Metzger und Krone) an. Mechthilde Falkenhahn, LBV